Bereits im alten Ägypten trugen Männer ein Dreieckstuch als Halstuch oder drapierten es kunstvoll um die Schulter. Den absoluten Durchbruch erfuhr die Krawatte im 17. Jahrhundert: inspiriert durch sein kroatisches Reiterregiment kreierte der französische König Ludwig IVX, besser bekannt als Sonnenkönig, eine neue Art, ein Halstuch zu binden: kunstvoll in mehreren Knoten und Schleifen gebunden wurde „le cravate“ in die Gesellschaft des französischen Hochadels eingeführt und gilt seit dem als modisches Accessoire.
Während der Industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts wurde die Krawatte länger und schmaler. Das Binden dieser neuen Krawatte war nicht mehr so aufwändig, wie noch 200 Jahre zuvor, dennoch ist es auch heute noch eine Kunst, einen richtigen Krawattenknoten zu binden. Wir stellen euch die gängigsten Arten vor und sagen euch wie ihr die Krawattenknoten richtig binden könnt:
Der einfache Knoten
Der Klassiker schlechthin und zudem einfach zu binden. Passt zu jedem Anlass und zu den meisten Hemdkragen.
Schritt 1: Zunächst einmal schließt ihr den oberen Hemdknopf und stellt den Kragen auf. Legt euch die Krawatte um den Kragen und achtet darauf, dass das schmale Ende in etwa bis zur Taille reicht.
Schritt 2: Legt das Stück mit dem breiten Ende über das mit dem kurzen und schlingt es einmal um das schmale Ende herum.
Schritt 3: Durch die entstandene Schlaufe steckt ihr nun von oben das breite Ende, zieht die Schlaufe leicht an und schiebt den Knoten nach oben.
Unser Tipp: Da der einfache Knoten länglich ist, steht er vor allem mittelgroßen und großen Männern mit breiten Hälsen.
Fast genauso einfach: der doppelte Knoten
Schritt 1: Ihr beginnt genau so, wie beim Einfachen Knoten, außer, dass das breite Ende diesmal etwas länger sein sollte.
Schritt 2: Nun schlagt ihr das breite Ende zwei Mal um das Schmale und zieht es von oben durch die doppelte Schlinge hindurch.
Schritt 3: Festziehen und den Knoten nach oben schieben: fertig.
Unser Tipp: Da die Krawatte beim doppelten Knoten zweimal umgeschlagen wird, ist er schwieriger bei dicken Stoffen anzuwenden und daher eher für dünne Stoffe geeignet.
Für besondere Anlässe, aber kompliziert: der Windsorknoten
Im Gegensatz zum einfachen Knoten, kann diese Bindetechnik gut von kleinen Männern, Männern mit kurzem Oberkörper und dünnem Hals verwendet werden.
Schritt 1: Ihr beginnt wie bei den beiden vorgenannten Knoten, achtet aber darauf, dass das breite Ende einiges länger ist, als das Schmale.
Schritt 2: Ihr legt das breite über das schmale Ende und haltet beide Enden gut fest.
Schritt 3: An einer Seite bildet ihr eine Schlaufe, indem ihr das breite Ende hinter der Krawatte hochzieht und nach vorne umschlagt. Auf der anderen Seite wird ebenfalls eine Schlaufe geschlagen, und zwar indem ihr das breite Ende vor der Krawatte über das schmale Ende legt und ebenfalls nach oben umschlagt.
Schritt 4: Nachdem ihr das breite Ende glattgestrichen habt, müsst es noch einmal waagerecht über das schmale Ende legen, hinter der Krawatte nach oben ziehen und durch die so entstandene Schlaufe stecken.
Schritt 5: Knoten hochschieben, fertig.
Unser Tipp: Beim Windsorknoten müsst ihr genau darauf achten, dass er den obersten Hemdknopf verdeckt und dass er genau in der Mitte zwischen den Hemdkragen sitzt. Außerdem passt der Windsorknoten nicht zu jedem Hemd, weil der Knoten sehr breit wird. Daher: Nur bei Hemden mit breitem Kragen anwenden.